Cannakale, Bürokratie und Troja

Alle unsere Schiffe passen noch rein in den kleinen Hafen von Cannakale. Wir sehen schon das Trojanische Pferd aber an Land dürfen wir nicht. Zuerst müssen wir Einklarieren. Also offiziell mit dem Schiff in die Türkei einreisen.

Als erstes müssen wir zum Hafenbüro. Dort werden die Papiere gecheckt und kopiert. Registrierung des Schiffs, Versicherungsbestätigung, Führerscheine, Reisepässe und Crewliste. Dazu ist ein schöner Formularsatz mit fünf Durchschlägen auszufüllen. Die Eintragungen auf dem Formular werden zwar nicht gelesen, dafür wird jeder Durchschlag zweifach gestempelt und unterschrieben.

Danach mit den Kopien zur Hafenpolizei. Der Beamte tippt alle Daten in einen Computer ein. Es macht das gründlich, was natürlich 20 Minuten pro Schiff dauert. Krönender Abschluss sind wiederum zwei, diesmal größere, Stempel auf einem Dokument, das der Computer ausgedruckt hat.

Dann mit dem Ganzen zum Zoll. Dort werden nochmal Kopien gemacht. Diesmal ganz modern mit dem Smartphone. Noch einen schicken Stempel auf unseren Durchschlag vom Formularsatz und schon sind wir fertig.

Das hat keine zwei Stunden gedauert, weil der DADD Verein gute Beziehungen zu den Ämtern hat. Normalerweise würde man das ohne einen Agenten alleine gar nicht schaffen.

Am nächsten Tag erfahren wir, dass wir noch eine „Blue Card“ kaufen müssen. Die kostet 10 Lira (etwa 1,30€) und speichert die Schiffsdaten. Jedesmal, wenn wir in einem Hafen unseren Schwarzwassertank leeren lassen, soll das dann auf dieser Karte gespeichert werden. Eine tolle Umsetzung internationaler Regulierungen. Doof ist nur, dass es im Umkreis von 300 Meilen keinen einzigen Hafen mit funktionierender Absauganlage gibt.

Endlich dürfen wir raus in die quirlige und sympathische Stadt.

Am nächsten Tag besuchen wir das große Marinemuseum in dem der Ereignisse im 1. Weltkrieg gedacht wird.

Ein Nachbau des berühmten Minenlegers „Nusrat“.

Krupp-Kanonen und eine große Sammlung von Kleinen und Torpeedos.

Nachmittags besuchen wir die Ausgrabungen von Troja. Natürlich steht auch dort ein Nachbau des berühmten Trojanischen Pferdes.

Der Abend klingt aus mit allerlei Essen und Trinken.

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fjweber

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